Herbstprojekt 2021: Kassandra der Städte

Performance Intervention

nach Texten von Aischylos, Euripides, Bertolt Brecht, Christa Wolf, Dolores Ibárruri, Nelly Sachs, Elfriede Jelinek, Jura Soyfer, Jean Ziegler, Naomi Klein, Jean-Paul Sartre, Greta Thunberg

Absage

Aufgrund der momentanen COVID-19-Sicherheitsbestimmungen und im Zuge des aktuellen Lockdowns mussten wir uns leider dazu entscheiden, die Aufführungstermine der Produktion „Kassandra der Städte“ (zwischen 10. und 17. 12. 2021) abzusagen.
Eine Aufnahme einer Video-Performance wird demnächst auf dieser Homepage abrufbar sein.

Projekt

Ausgehend von der erfolgreichen Straßentheater-Produktion AUF ACHSE 21: „You Don’t Have to Be Cassandra!“ werden in der Theaterperformance Themen politischer Relevanz aufgegriffen – Krieg und Frieden, Kolonialismus und Migration, Umweltzerstörung und Klimakrise – und handelt diese anhand der antiken Figur Kassandra in einem Theatertribunal für offene Räume der Stadt Wien ab.

Die Lärmkulisse der Medien pausierend und den Alltag unterbrechend dialogisiert das Ensemble mit dem Publikum über die wachsenden Krisen unsere Gesellschaft und wirft ein scharfes Licht auf Momente der Hoffnung, um das Rad der Geschichte noch einmal herumzureißen – eine Mammut-Aufgabe, die vor allem die Jugend bewegt. So wie Kassandra vor der Zerstörung Trojas warnte und nicht gehört wurde, erhebt die kleine Truppe ihre Stimme um bekannte Tatsachen, die von den Staatenführern hartnäckig ignoriert werden, in die Sprache, auf die Bühne zu bringen.

Wir fragen nach und imaginieren plausible Alternativen: Was tun, damit die warnenden Stimmen gehört werden? Was gibt uns Hoffnung? Welche neuen Perspektive für ein gerechtere Welt,
die ein gutes Leben für alle ermöglicht, stehen bereit? Neben persönlichen Kommentaren beteiligter KünstlerInnen kommen Texte feministischer, antirassistischer, antikapitalistischer
und friedensbewegter AutorInnen ins Spiel, die literarisch, essayistisch, aktivistisch gegen Antisemitismus, Faschismus, Ausgrenzung, Armut und Diskriminierung kämpfen.
Ein Aufbruch aus Widerständen! Die Uhr tickt! Es ist höchste Zeit!

„Wir können, was wir sehen, noch nicht glauben. Was wir schon glauben, nicht aussprechen.“ (Christa Wolf: Kassandra, 1983)

„Scheint es Dir abwegig, zu glauben, dass „das Denken“, hätten Frauen seit über zweitausend Jahren an ihm mitgedacht, heute ein andres Leben führen würde?“ (Christa Wolf: Kassandra, 1983)

Theaterfest zum Abschied, nach der letzten Vorstellung KASSANDRA am Fr., 17. 12. 2021, Brick-5: ABSCHIED OHNE WEHMUT – FEST ZUM 25er (‪1998 – 2022) Einladung zum gemeinsamen Rückblick auf ein kreatives Viertel-Jahrhundert Projekt Theater STUDIO FLEISCHEREI/mobil SPRUNG.wien. Mit rasender Geschwindigkeit verändert sich die Welt – und wir verändern uns mit ihr. Nach 25 produktiven Jahren, knapp 100 experimentellen Theaterprojekten an drei Standorten, wienweit und auf internationalen Gastspielen, transformieren wir unsere Arbeit. Beherzt, ohne Wehmut und Defätismus richten wir die Scheinwerfer auf kaum fassbare Krisen unserer Zeit, die laut nach Alternativen schreien. Die Zukunft liegt in Freiheit, Autonomie und Interdisziplinarität. Projekte, die nicht bloß abbilden und anklagen, sondern aktiv Stellung beziehen und Utopien formulieren. Projekte entstanden in größtmöglicher Unabhängigkeit und Flexibilität, begleitet von sozialkritischer Kompetenz. Es geht um die Überwindung systemischer Stagnation, der einen Kulturbetrieb ohne Risiko auszeichnet, gegen Komplizenschaft, facilen Kompromiss, modische Retro-Aktion. Aufbruch geschieht, Widerstand findet statt, schnelles Eingreifen will geübt sein.

Team: Konzept/Regie/Raum: Eva Brenner, Performance: Evgenia Stavropoulou, Marta Gomez, RRemi Brandner, Hans Breuer, Klaus Haberl, Tanju Kamer, Regieassistenz: Lieselotte Höfler. Projektassistenz/dramaturgische Mitarbeit: Sophie Rigvava, Organisation: Andrea Munninger, PR und Pressearbeit: Monika Demartin, Licht/Ton: Richard Bruzek

In Kooperation mit IODE-Institut ohne direkte Eigenschaften, Soho Studios, Brick-5, transform!europe, Institut Schmida

Speziellen Dank an: das BMKÖS Kultur, Kulturabteilung Stadt Wien, die Bezirksvorstehungen: 9., 15., 16., 20. Bezirk, AK Wien/FSG, ÖH Uni Wien; Freund*innen/Sponsor*innen (u. a.): Wirtschaftstreuhand Gissauer, Peter Fuchs Direct Marketing, Teleprint, Weinbau Pöschl, Brick-5, Institut Schmida, transform!europe, IODE/Institut ohne direkte Eigenschaften, Soho Studios, weitere in Anfrage.

Video: Kassandra der Städte
13. Dezember 2021, Institut Dr. Schmida


Fotos zur Video-Performance „Kassandra der Städte“ am Mo, 13. 1. 2021, Ort: Institut Schmida


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Pressekontakt: Monika Demartin, Tel: 0699 1958 5508, monika@demartin.info