Über Sprung

2020 hat das Team der Fleischerei ein Konzept für ein neues Zentrum erarbeitet. Dafür wurde der Titel SPRUNG gewählt. Mit SPRUNG entsteht ein neuartiges Aktionszentrum für

  • theoretisch-praktischen Austausch
  • Fort- und Weiterbildung
  • Vernetzung für experimentell-politische Performance-Arbeit mit sozialwissenschaftlicher Forschung auf dem aktuellen Stand des internationalen Diskurses.

Geschaffen werden soll eine Brücke zwischen den heute wirksamen künstlerischen Praxen aus dem Fundus der historischen Avantgarden, die heute nicht mehr gelehrt werden und theoretischen wie kulturpolitischen Errungenschaften der jungen Generation von Künstler*innen, Forscher*innen und Aktivist*innen.

Wir machen uns auf den Weg, sind auf dem Sprung in die Zukunft und fragen danach, welchen Beitrag die (politische) Kunst zur Transformation unserer Gesellschaft leisten kann. Wir stellen den bisherigen Betrieb mit klassischem Produktionszyklus von klein- bis mittelgroßen Theaterprojekten pro Jahr auf komplett neue Füße, sodass daraus ein brummendes performativ-pädagogisch-sozialwissenschaftliches Zentrum entsteht, angesiedelt an den Schnittstellen von experimentell-politischer Performance, sozial-wissenschaftlicher Forschung und neuen sozialen Bewegungen. Entstehen wird eine attraktive Fortbildungs- und Begegnungsstätte für Jung und Alt mitten in der Community der Wiener Peripherie, im interkulturellen 15. Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus.

SPRUNG.wien – Entwurf für ein Community Performance Center

Die Neuverortung von politischer „Performance“ steht im Zeichen aktueller Krisen. Sie versteht „Performance“ als:

  • Prozess humanistischer Entwicklung 
  • kollektives Lernen im Licht notwendiger Transformationen der Gesellschaft
  • Einübungen in neue (kulturelle/soziale) Praxen und performative Zugänge

Das 2020 initiierte Projekt SPRUNG.wien hat zum Ziel, Brücken zwischen Theater/Performance, Aktivismus und  Community-Arbeit zu schlagen und entwickelt gemeinsam mit KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen und AktivistInnen integrierte Arbeitskonzepte und Programmformate: Jährlich 2 – 3 kleinformatige Performance-Projekte sind offen für die Teilnahme aus der Community, dazu fügen sich Workshops (Experimentelles Theater, Ritual und Kampfkunst), sozialkritische Theorie und das Straßentheaterprojekt AUF ACHSE. Geschaffen werden soll eine vitale, interdisziplinäre, autonome Plattform für Produktion, Weiterbildung, Austausch, Begegnung und Aktivismus.

SPRUNG.wien legt den Grundstein zu einem erst zu schaffenden performativ-diskursiven Aktionszentrum in Wien, das eine Lücke in der alternativen Kulturlandschaft füllt, die hier seit der Schließung des Dramatischen Zentrums (1972 – 89) in den Bereichen alternatives, politisches Theater, Performance und Pädagogik klafft.

Angelpunkte der Arbeit sind der Dialog der Generationen in kleinformatigen Performance-Projekten, Trainings und Theoriemodulen, die offen und erschwinglich sind für Profis und LaiInnen. Zentral ist die Vernetzung mit der aktivistischen Szene, kritischen Sozial- und Kulturwissenschaften und der Community. Solchermaßen stellt  SPRUNG.wien eine ambitionierte Synthese performativer Arbeitsansätze von Eva Brenner und Team im ehem. Projekt Theater STUDIO/FLEISCHEREI (1998 – 2020) dar – in Umkehrung des Verhältnisses (Fort-)Bildung, Diskurs und Produktion.

Unter www.experimentaltheater.com befindet sich das Archiv der Jahre 2014 – 2019, unter archiv.experimentaltheater.com das Archiv der Jahre 1998 – 2013.